In der klassischen Yogaphilosophie steht Sattva für tiefe Erkenntnis, geistige Stärke und hohe Intelligenz. Eine Kraft, die uns in freudigen und schwierigen Momenten des Lebens Vertrauen schenkt, uns Zugang zu unserer Intuition gewährt. Klarheit unserer Gedanken und Übereinstimmung unserer Handlungen, dies ermöglicht es uns, im Fluss zu sein, Dinge scheinen in diesem Zustand wie von alleine zu gelingen.
Was die Doshas Vata, Pitta und Kapha auf körperlicher Ebene sind, das sind die Gunas Sattva, Rajas und Tamas auf geistig spiritueller Ebene, sie prägen unsere Persönlichkeit. Diejenige Geistesqualität, die in uns die meiste Zeit präsent ist, definiert unseren entsprechenden Gemütszustand und somit unser psychisches Befinden.
Sattva, Rajas & Tamas
SATTVA schenkt uns Reinheit, moralische Stärke und Mitgefühl. Der von Sattva geprägte Geist ist dominiert von Zufriedenheit, Harmonie, Toleranz, Geduld, hoher Intelligenz und tiefer Erkenntnis. In einem Sattva geprägten Zustand beschäftigen wir uns mit existenziellen Fragen und dem Sinn des Lebens.
RAJAS steht für Aktivität, Ungeduld und Leidenschaft. Ein rajasischer Geist ist geprägt durch Identifikation mit sich selbst und den daraus resultierenden Anhaftungen und Begehrlichkeiten, ein starkes Verlangen nach Attraktionen und Ablenkungen, häufige Unzufriedenheit. Rajas steht zugleich für das aktive Handeln, ist somit unser täglicher Begleiter und Antrieb zum Erreichen unserer Ziele.
TAMAS steht für einen schwachen Geist, geprägt durch Trägheit und Unwissenheit. Dieser ist durch Ignoranz, Gier nach Primitivem und inneren Widerstand gekennzeichnet. Tamas hemmt unsere Intelligenz, unser inneres Wachstum und unser Weg zur Erkenntnis zugunsten primitiver animalischer Qualitäten des Überlebens und Reproduzierens.
Manage deinen Körper und transformiere deinen Geist
Die dynamische Balance der körperlichen Energien Vata, Pitta und Kapha über Lebensstil, Ernährung und präventive Maßnahmen schenkt uns körperliche Gesundheit. Die Gunas hingegen, welche unsere Persönlichkeit dominieren, werden nicht gleichwertig betrachtet. Sattva schenkt uns geistige Gesundheit, somit ist unser Ziel die Maximierung von Sattva, die Kontrolle von Rajas und die Minimierung von Tamas.
Während tiefgreifende Veränderungen auf körperlicher Ebene sich nur langsam vollziehen, können wir auf geistiger Ebene bereits durch die Veränderung unseres Fokus und die Lenkung unserer Gedanken Einfluss nehmen. Sattva, Rajas und Tamas sind dynamischer und leichter veränderlich.
Stärke dein Sattva
Reinheit von Gedanken, Taten & Nahrung
Finde deine Meditations-, Yoga- & Achtsamkeitspraxis
Achte auf deine Worte, jede Silbe könnte ein liebevoller Botschafter sein
Reflektiere dein Handeln und tausche dich mit Gleichgesinnten aus
Großzügigkeit im Geben, Achtsamkeit und Dankbarkeit im Nehmen
Reinheit und Pflege deines Körpers von innen und außen
Verzichte auf sinnesverändernde Genussmittel und Drogen
Frisch zubereitete, vitalstoffreiche und reine Nahrung
Reduziere Rajas Qualitäten wie Wettkampf, Vergleich, Streben nach materiellem Erfolg, unablässige Aktivität und übermäßiger aktiver Konsum
Reduziere Tamas Gewohnheiten wie übermäßiger (Tages-)Schlaf, Abhängen, Desinteresse und übermäßiger passiver Konsum
Sattva ist die Balance von Tamas und Rajas: Es schenkt uns einen ausgeglichenen, bewussten von ethischen Werten geprägten Geisteszustand. Die Stärkung von Sattva ist das oberste Ziel aller psycho-mental ausgerichteten Yoga- und Ayurvedapraktiken, um ein Leben in ganzheitlicher Gesundheit und spiritueller Verbundenheit zu führen.
Stärkst du dein Sattva, so gewinnt es die Oberhand über Rajas und du kannst diese powervolle Energie für deine Aktivitäten und Anforderung in Beruf und Alltag nutzen. Um die träge, unbewusste und pathologische tamasische Energie zu überwinden bedarf es Aktivität. Somit bedarf es erst Rajas als Zwischenstufe, um später in die sattvische Energie zu gelangen. Für die geistige Klarheit ist es wichtig, die Essenz deines Denken und Handelns zu finden und dich zu fokussieren.
Sattvische Nahrung
„Sattva-Menschen lieben Speisen, die ihre Lebenskräfte, Stärke und Gesundheit steigern. Solche Speisen machen glücklich und zufrieden. Saftig sind sie, frisch und wohlschmeckend. Der Rajas-Mensch zieht Speisen vor, die bitter, sauer, salzig, beißend, scharf und sehr heiß sind. Sie verursachen Krankheit, Schmerz und Leid. Der Tamas-Mensch hingegen bevorzugt Speisen, die abgestanden, schal, faulig, übelriechend und unrein sind. Gern ißt er, was andere übrig lassen.” Aus: Bhagavad-Gita (Kap. 17,8-10)
Auch über unsere Nahrung können wir die sattvische Qualität fördern. Frisch zubereitete, vitalstoffreiche und in liebevoller Atmosphäre eingenommene Nahrung fördert unsere geistige Stärke und Klarheit. Sattvische Qualitäten mit der Nahrung fördern:
Vollwertige Getreideprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse
Unbehandeltes Obst und Gemüse
Regional, saisonal, Bio Qualität
Frisch, mit Liebe und Achtsamkeit zubereitet und eingenommen
Keine anregenden Reizstoffe wie Kaffee, schwarzer Tee, Knoblauch, Zwiebeln
Keine Genussmittel und Drogen
Einfache und mild gewürzte Zubereitung
Vorwiegend süße und bittere Geschmacksrichtung
Einsatz von Heilkräutern und ayurvedischen Rasayanas
Ahimsa Prinzip der Gewaltlosigkeit: kein Fleisch, Fisch, Eier. Ghee/Butterfett wird empfohlen
Aus ayurvedischer Sicht erfolgt die Stärkung von Sattva auf der Basis von mehr Balance, durch das richtige Maß, bei der Ernährung genauso wie bei unserer Psyche. Ich erlebe oft, dass Menschen eine unglaubliche Strenge und Kontrolle ihrer Ernährung aufsetzen. Sie denken, nach ayurvedischen Grundsätzen Verzicht üben zu müssen. Dabei können uns diese Grundsätze helfen, wieder das richtige Maß und unser eigenes Körpergefühl zurückzugewinnen. Ein Sattva geprägter Mensch wird automatisch Lebensmittel bevorzugen, welche die sattvischen Komponenten in uns verstärken. Dabei ist 80% vollkommen ausreichend. Seid nicht zu streng mit euch selbst und genießt das Essen und euer Leben ;o)
Wichtig ist vielmehr, die wirklich störenden Faktoren bei eurer Ernährung zu minimieren und möglichst viel und oft ausbalancierende Qualitäten einer reinen, frischen und von Sattva bestimmten Nahrung zu genießen.
Ich werde in meinen Seminaren oft gefragt, ob ayurvedische Ernährung einer vegetarischen Ernährung entspricht. Die sattvische Kost ist eine rein vegetarische Ernährungsform. Die ayurvedische Ernährung ist nicht generell vegetarisch und Ayurveda ist nicht dogmatisch. Wichtig sind die ganzheitlichen Zusammenhänge, die Wirkung der Nahrungskomponenten und die Auswirkung unseres Konsums auf unsere Umwelt. Die Beziehung zwischen Mikrokosmos/Mensch und Makrokosmos/Natur/Umwelt/Universum. Wir Menschen sind eine Art Abbildung im Kleinen von allem, was in der Natur existiert.
Alles, was wir grob- und feinstofflich konsumieren hat eine Auswirkung auf unser körperliches, geistiges und seelisches Wohlbefinden. Unsere Balance wird nicht nur durch die Ernährung gefördert, sondern eben auch die inneren Bereiche der Psyche, unsere Gedanken, Intentionen, unterbewussten Themen.
Wir sind energetische Wesen, erzeugen Resonanz, das betrifft unsere Nahrung wie unseren Konsum, unsere Gedanken wie unsere Handlungen.
7 Botschaften der Seele
Ich bin, was ich erlebe
Ich erlebe, was ich denke
Ich denke, was ich fühle
Ich glaube, was ich will
Ich will, was ich liebe
Ich liebe, was ich bin
♥♥♥
Interessierst du dich für die Ayurveda Heilkunde?
Ich freue mich über deinen Besuch, deine Tina