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Tina Wagner

Vata, Erkältungszeit & die heilende Kraft der Natur

Mit dem Herbst haben die charakteristischen Herbstwinde Einzug gehalten, im Ayurveda sprechen wir von der Dominanz des Luftelements, welches sich in der Vata Vitalenergie ausdrückt.

Die Kraft der Sonne lässt nach, die Temperaturen sinken und kräftiger Wind bläst uns um die Ohren. Charakteristisch für Vata sind u.a. Kälte, Rauheit, Trockenheit, Beweglichkeit und schnelle Veränderung - typische Eigenschaften für unser Wetter im Herbst. Wir leben in und mit der Natur, so beeinflussen die in der Jahreszeit vorherrschenden Vitalenergien auch unser eigenes sensibles Gleichgewicht.

Die Vata Bewegungsenergie ist geprägt durch viele schnelle Veränderungen, Unruhe und Rastlosigkeit. Sie spiegelt in vielen Facetten unseren betriebsamen teils hektischen Alltag wider, der von vielen schnellen Sinneneindrücken geprägt ist. Eine stark ausgerägte Vata Energie kann sich in körperlichem und/oder geistigem Ungleichgewicht ausdrücken. Sie sorgt für zu viel Bewegung im Inneren, wird sind sprichwörtlich "durch den Wind", dies zeigt sich z.B. in fortwährend kreisenden Gedanken, mentaler Unruhe und unruhigem Schlafl.

Vorbeugung für die beginnende Erkältungszeit

Mit der Zunahme der Herbstwinde und der steigenden Vata Energie wird unsere Immunkraft schwächer und die erste Erkältung steht bald vor der Tür. Im Ayurveda liegt der Fokus auf der Gesunderhaltung, daher nun volles Programm auf Vata Reduktion. Wärme auf allen Ebenen, emotional wir körperlich, sinnliche Ölmassagen, wärmende Nahrung und Gewürze, warme Kleidung. Bei Erkältungen können wir uns die Tierwelt als Vorbild nehmen, deren natürlicher Instinkt, das Körpergefühl, das bei vielen von uns nicht präsent ist. Verletze und kranke Tiere ziehen sich zurück. Sie halten Ruhe und Fasten und geben somit dem Körper die Möglichkeit zur Regeneration, der Entfaltung der körpereigenen Selbstheilungskräfte. Bittere und scharfe Gewürze stärken unser „Agni“ Verdauungsfeuer, unterstützend wirkt eine leichte Fastenkost, viel Ruhe, wärmende Tees und warme Gemüsesuppen. Kaltes und Schweres hingegen belastet unsere Verdauungskraft und kann auch eine Blockade der Prana-Vaha Srotas (die den Atem führen) begünstigen und zu einer Beschleunigung des Krankheitsprozesses führen.

Die Heilkraft der Natur

Die Natur liefert uns jetzt noch viele frische Heilkräuter, die wir uns auch für den Winter trocknen können.

  • Salbei – das Wort stammt vom lateinischen salvere = heilen, eine unserer wichtigsten Heil- und Würzpflanzen im heimischen Garten für den Verdauungsapparat, bei Erkältungen und zur Nervenberuhigung. Unten ein Rezept für einen mega leckeren Salbei Zitronen Sirup, der auch Kindern gut schmeckt

  • Thymian – der antiseptische Hauptwirkstoff Thymol sowie seine Gerb- und Bitterstoffe fördern die Verdauung und regen die Bewegung an. Er ist schmerzlindernd, entkrampfend und schleimlösend, ein natürliches Antibiotikum, welches u.a. bei Bronchialerkrankungen eingesetzt werden kann

  • Basilikum - im Ayurveda auch als ein Schönheitskraut bezeichnet, wirkt er entschleimend, baut Säure ab und schmeckt lecker im Tee, Smoothie und im Pesto. Tulsi, das indische Basilikum, sorgt für das mentale und emotionale Gleichgewicht und gilt als eine der besten Anti-Stress-Pflanzen, die den Körper entspannen, kräftigen und verjüngen

Wärmendes und aphrodisierendes zur Herbst- und Winterzeit

Die Supermärkte kündigen es schon seit September an, wir nähern uns der Weihnachtszeit mit vielen wärmenden und aphrodisierenden Gewürzen:

  • Vanille - sie ist die Königin der Gewürze, ihr Aromastoff Vanillin ist dem menschlichen Pheromonen, einem Sexual-Lockstoff, sehr ähnlich. Die Vanille wirkt sanft, aber spürbar. Sie hilft dem Körper sein Gleichgewicht zu finden, indem sie bei Stress entspannt und bei Müdigkeit anregt, so wirkt sie gegen Abgeschlagenheit und ist allgemein kräftigend.

  • Zimt - die Rinde des Zimtbaumes wirkt durchblutungsfördernd und heizt sanft ein und kurbelt so den Stoffwechsel an. Er wird auch bei Erkältungen wird es eingesetzt, ist schleimlösend und antibakteriell.

  • Gewürznelke - sie bringt unser Blut in Wallung, entkrampft die Atemwege, verflüssigt Schleim und wirkt bei Zahn-, Hals- und Kopfschmerzen. Probiere einen Nelkentee, hierzu 8 Nelken mit kochendem Wasser überbrühen und zugedeckt 10 Minuten ziehen lassen oder kaue eine Nelke.

  • Muskat - die leicht berauschende und nervenberuhigende Wirkung der Muskatnuss kam schon bei Hildegard von Bingen’s Nervenkeksen zum Einsatz. Muskat ist wichtige Heilpflanze zur Stärkung von Nerven und Verdauung. Eine ayurvedische Schlaf- oder Abendmilch vor dem Schlafengehen fördert einen ruhigen und tiefen Schlaf. Hierzu eine Messerspitze frisch geriebenen Muskat mit einer Tasse Bio Kuh- oder Getreide-Milch erwärmen.

  • Kurkuma - die gelbe Powerknolle wirkt antiseptisch, entzündungshemmende und antibakteriell. Im Ayurveda sagt man ihm eine entgiftende und reinigende Wirkung nach. Als Kurkuma Latte oder Goldene Milch genießen wir die gelbe Powerwurzel und deren antioxidative Wirkung. Mehr zu Kurkuma >

Immunbooster für die Erkältungszeit

Salbei-Zitronen-Sirup

Als Erkältungssirup, im Tee oder erfrischend als Limonade

- 2 Bio Zitronen

- 2 Handvoll frischer Salbei

- 500 ml Wasser

- 350 g Rohrzucker

Zitronen in Scheiben schneiden, Salbei mit dem Mörser anstoßen, zusammen mit Wasser und Zucker in einem Topf erhitzen und kurz köcheln lassen. Abgedeckt 10-15 Stunden ziehen lassen, nochmals aufkochen und 10 Minuten sanft einköcheln lassen. Filtern, in dunkle Flasche füllen und im Kühlschrank aufbewahren.

Je nach Belieben mit heißem oder kaltem Wasser als Tee oder Limo aufgießen.

Ayurvedischer Erkältungstee

Wärmend & anregend

- Frischer Basilikum (10-15 Blätter)

- 2 Scheiben Ingwerwurzel

- 2 Gewürznelken

- 2 schwarze Pfefferkörner

Nelken und Pfefferkörner anmörsern, zusammen mit Basilikum und Ingwer in eine Teekanne geben und mit 500 ml kochendem Wasser übergießen. Zugedeckt 10 Minuten ziehen lassen. Alternativ zur Nelke kann auch 1/2 TL Süßholz verwendet werden.

Etwas abgekühlt bei Bedarf mit 1 TL Waldhonig genießen.

Ein typischer Herbstbegleiter ist die Quitte, sie gilt als Liebes- und Fruchtbarkeitsfrucht und ihre Heilkraft ist schon aus dem Altertum bekannt. Hier gibt's mehr Infos + Rezept eines einfachen Quittenkompotts.

Ein Strauß voll Gesundheit ♥

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